Zeitrechnung
Die Zeitrechnung in den frühen
Hochkulturen des Zweistromlandes
Mit dem Beginn der Schriftlichkeit in Mesopotamien sind
gleichzeitig auch erste Nachrichten von Zeitrechnung und
Kalenderwesen verknüpft. Noch sind die Nachweise im
3. Jahrtausend v. Chr. eher spärlich, aber es lassen sich für
diese Periode der Menschheitsgeschichte doch schon einige
Grundzüge der Chronologie bestimmen. Sie zeigen eine im
einzelnen nicht immer deutliche Konkurrenz verschiedener
Zeitordnungen: Jahreslängen mochten im Alltag anders gelten
als für Angelegenheiten von Recht und Verwaltung; der Tagesbeginn
der Astronomen lag anders als der des gemeinen
Volkes; der Jahresbeginn wechselte zwischen Frühjahr und
Herbst. Da zusätzlich noch in den einzelnen Stadt„staaten“
verschiedene Bezeichnungen etwa der Monate gebräuchlich
waren, ist das Nachvollziehen der Zeitrechnung im Zweistromland
nur um den Preis von Generalisierungen möglich.
Die Beschäftigung mit dem Ablauf der Zeit war in den
landwirtschaftlich strukturierten, aber vergleichsweise hochentwickelten
Herrschaftsbildungen des Zweistromlandes in
dreierlei Hinsicht von Interesse: Priesterastronomen erwiesen
sich als fähig, den Lauf der Gestirne zu beobachten. Sie zogen
Folgerungen aus den Stellungen des Mondes, der Planeten
und der Sterne zueinander und entdeckten darin sowie im
Lauf der Sonne das Wiederkehrende. Diese Empirie führte zur
Vorausberechnung von Auf- und Untergängen der Sonne und
des Mondes sowie zur Vorhersage von Finsternissen. Es liegt
im Charakter dieser Beobachtungen begründet, geradezu
zwangsläufig die Vorstellung eines alles bestimmenden Sonnenjahres
zu entwickeln.
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