Öffnen einer Armbanduhr allgemein:
Es sind bei Armbanduhren
zwei Varianten von Böden zu finden: geschraubte und gepresste Böden (sog.
Sprungböden).
Bei gepressten Böden finden Sie an einer Seite des Bodens (meist
oben rechts)
eine Einkerbung, die Sie zum Öffnen mit einem Gehäusemesser benötigen

Verschraubte Böden finden
sich in unterschiedlichen Varianten, entweder mit sechs runden, viereckigen
oder dreieckigen Einkerbungen oder z.B. achteckige Böden.

Bei Uhrböden
von Rolex,
Breitling, Replikas
oder auch vielen Nachbauten finden sich meist diese Boden mit Riffelung.
Hierfür gibt es spezielle Rolex-Öffner mit unterschiedlich dicken Aufsätzen.

Ab und zu werden auch
normale Gehäuseöffner mit drei Backen und dreieckigen Pins angeboten für
diese Böden. Leicht verschraubte Böden kann man mit Sicherheit mit großer
Vorsicht öffenen, allerdings ist ein Verkratzen des Bodens schnell möglich.
Daher ist von dieser Methode eher abzuraten.
Öffnen von gepressten Böden mit einem
Gehäusemesser

Gehäusemesser
werden in vielen Qualitäten unter zu Preisen zwischen 3 und bis zu 50 EUR angeboten.
Gerade hier sollte man nicht am falschen Ende sparen.....
Sehr billige Gehäusemesser sind meist aus weicherem Stahl, so dass Sie oft
bereits beim ersten Versuch einen Sprungdeckel zu lösen, bereits eine
"Macke" im Gehäusemesser haben. Auch sollten Sie auf einen sauberen, flachen
Schliff achten, um exakt in den feinen Schlitz zwischen Gehäuse und
Sprungdeckel ansetzen zu können.
Wenn das "billige Gehäusemesser" nach dem ersten Einsatz bereits verbogen
ist, dann wäre das bei z.B. einem Preis von 3 EUR zu verkraften, allerdings
besteht die grosse Gefahr, dass Sie sich beim Öffnen das Gehäuse verkratzen.
Lieber hier ein paar Euro mehr investieren als sich die Uhr verkratzen.
Setzen Sie das
Gehäusemesser entweder senkrecht oder waagerecht zur Armbanduhr an der
Einkerbung zwischen dem Gehäuse und dem Deckel an und mit leichtem Druck und
einer Hebelbewegung "springt" der Deckel auf. Daher kommt auch die
Bezeichnung "Sprungdeckel".

Öffnen von verschraubten Armbanduhr-Böden
- der
klassische Gehäuseöffner -
In Abhängigkeit der jeweiligen Einkerbung
brauchen Sie einen stabilen Gehäuseöffner mit unterschiedlichen Einsätzen.
Für den Uhrensammler sind hier
Gehäuseöffner in einer hochewertigen Holzbox erhältlich.


Gerade bei den
Gehäuseöffnern sollten Sie von den mittlerweile sehr häufig auftauchenden
"Billig-Werkzeugen" aus China Abstand nehmen, da Sie aufgrund der schlechten
Verarbeitung (z.B. Wackeln der Backen oder minderwertige Einsätze) keinen
festen Halt haben, schnell abrutschen können und somit den Gehäuseboden
verkratzen.
Diese "Billig-Werkzeuge"
erkennen Sie oft an den folgenden Merkmalen:
- Reduzierte Anzahl an
Einsätzen - Oft sind nur 12 oder 15 Einsätze
anstelle von 18 enthalten.
- Einfache
Verschraubung (siehe Bild oben)
- Gewicht deutlich
unter 200 Gramm
Tipp:
Gerade bei der Gewichtsangabe des Werkzeuges geben mittlerweile einige
Anbieter das Gewicht incl. Box und aller
Einsätze an!
Mit dem oberen Einstellrad
können Sie die oberen zwei Backen auf die jeweiligen Abstände der Böden
einstellen. Der untere Backen läßt sich durch Drehen des Griffes verstellen.
Dann pressen Sie den Gehäuseöffner an den Uhrboden und öffnen den Boden mit
einer Drehung i.d.R. "gegen den Uhrzeigersinn".

Zum Fixieren der Uhr können
Sie einen Gehäusehalter verwenden.
O-Ringe / Dichtungsringe regelmäßig
wechseln
Dichtungsringe unterliegen
einem gewissen Alterungsprozess, d.h. sie können im Laufe der Zeit porös /
brüchig werden. Solange die Uhr verschlossen bleibt, merken Sie an der
Wasserdichtigkeit lang nichts. Gerade dann wenn Sie die Uhr öffnen und der
O-Ring stark beansprucht wird, sollten Sie dran denken ihn auszuwechseln.
Hierfür brauchen Sie den Durchmesser und die Dicke des O-Ringes.
Um die Wasserdichtigkeit der Armbanduhr aufrecht zu erhalten, sollte Sie den
Dichtungsring (O-Ring) beim Wechsel mit
Silikonfett einschmieren!